Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen

Widerstände gehören zum Leben dazu. Doch wie gehen wir damit um? Rückzug? Oder ballen wir die Faust? Vielleicht gelingt es ab und zu, Widerständen diplomatisch zu begegnen. Widerstand ist für mich ungemütlich. Da kann in mir das Gefühl aufkommen, dass ich nicht in Ordnung bin. Ich liege falsch und werde abgelehnt. Sicher kennt jeder dieses Gefühl. Darum entstehen in der Gesellschaft im zwischenmenschlichen Bereich viele harte Fronten. Wo ich auch hinschaue begegnen mir verhärtete Herzen. Viele Menschen leiden darunter, dass sie in ihren Beziehungen auf so viel Widerstand stoßen. Sie wollen etwas vorantreiben, gestalten, doch es findet keine Wertschätzung oder Anerkennung. Sie geben sich Mühe, bekommen aber keine Achtung. Widerstände können uns krank machen. Oder wir werden dadurch hart und wollen dann auch mit Härte diese Widerstände brechen.

 

In der Bibel lesen wir von dem König Salomon. Als Staatsmann hatte auch er viele Widerstände zu überwinden. Doch die Bibel spricht davon, dass er voller Weisheit war. In der Bibel gibt es ein ganzes Buch von ihm, die Sprüche Salomon. Darin finden wir ein Zitat zu dieser Thematik: „Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen!“ (Spr. 25, 15) Einige Herrscher nach Salomon nahmen sich diese Weisheit zu Herzen. Kurfürst Friedrich der II. von Sachsen (1412–1464) trug sogar den Beinamen „der Sanftmütige“. Die Eigenschaft der Sanftmut kann uns helfen Widerstände, mit denen wir es täglich zu tun haben, zu brechen. Sanftmut will gelernt sein. Sie ist niemandem angeboren. Natürlich gibt es Menschen, die mit anderen Mitteln scheinbar erfolgreich gegen die Widerstände des Lebens ankommen. Doch Kosten und Schaden sind meist enorm hoch, persönliche Verhärtungen und kaputte Beziehungen die Folge. Wir werden auf diesem Weg Menschen verlieren, die für uns wertvoll waren. Darum: Haben wir Mut, sanft zu sein!

 

Ich möchte auch an dieser Stelle von Jesu lernen. Jesus sagt: „Ich bin von Herzen sanftmütig und demütig!“ Das konnte er sein, weil er in Gott, seinem Vater, ruhte. Dadurch hatte er festen Halt in allen Widerständen, die ihm in seinem Leben auf der Erde begegneten. Sanftmütig kann sein, wer sich geborgen, geliebt und beschützt weiß.

 

In: OTZ/TLZ, Wort zum Sonntag

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